Lehrmaterialien für mehr Ethik im Rohstoffsektor

In einem multidisziplinären Team entwickeln Forschende der BHT und der RWTH Aachen Lehr- und Lernmaterialien für angehende Rohstoffexpert*innen.

Kupfermine in der Atacama Wüste in Nord-Chile
Bild: Jose Luis Stephens - stock.adobe.com

Rohstoffe spielen in unserem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben eine grundlegende Rolle. Von Metallen über seltene Erden bis hin zu Düngemitteln verbrauchen wir zahlreiche Rohstoffe für den Erhalt unseres Lebensstandards.

Rohstoffingenieur*innen planen, organisieren und überwachen den Abbau von und die Versorgung mit diesen Rohstoffen. Dabei arbeiten sie in einem Spannungsfeld von technischer Machbarkeit, wirtschaftlicher Rentabilität, rechtlicher Absicherung und ökologischer und sozialer Verantwortung. Sie sind dabei mit einer Vielzahl von komplexen Fragestellungen konfrontiert, die zunehmend eine ethische Einordnung erfordern – beispielsweise im Hinblick auf die Einhaltung von Menschenrechten oder Gerechtigkeitsfragen auf lokaler, internationaler und intergenerationaler Ebene.

Die Ausbildung von Rohstoffingenieur*innen wurde aus diesem Grund in den letzten Jahren um Aspekte der Nachhaltigkeit erweitert – so werden beispielsweise Kodexe, Vereinbarungen und Standards für mehr Nachhaltigkeit im Rohstoffsektor präsentiert. Jedoch fehlt in der Hochschulausbildung nach wie vor die Vermittlung ethischer Grundkenntnisse, die die angehenden Ingenieur*innen dazu befähigen, ethisch fragwürdige Situationen zu erkennen, zu bewerten und sich ein eigenes belastbares Urteil zu bilden. 

Das neue Projekt, das im November 2023 beginnen wird, setzt hier an: Unter der Leitung von Professor Bernd Lottermoser (RWTH) und Professor Matthias Schmidt (BHT) entwickelt das multidisziplinäre Team ein bislang fehlendes Mixed-Reality-Handbuch „Ethical Minig“ mit begleitenden digitalen Lehr- und Lernmaterialien sowie ein entsprechendes Curriculum. Dieses wird anhand von Praxisbeispielen und Fallstudien branchenbezogen das nötige Fach- und Orientierungswissen vermitteln und so neue Impulse für die nationale und internationale Ausbildung von Rohstoffexpert*innen setzen. Die VolkswagenStiftung wird das Vorhaben über drei Jahre mit insgesamt gut 549.000 Euro für beide Hochschulen fördern.

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